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AutorenbildNane Schomburg

CDA oder Farbmutantenalopezie

Die Farbmutantenalopezie (CDA) entsteht durch eine Mutation des Melanophilin Gens. Diese Mutation führt zu einem veränderten Transport der Melanosomen (und dies wiederum sind Zellen, die eine wichtige Rolle bei der Speicherung von Melanin = Farbpigment spielen) innerhalb der Haare.

Durch die irreguläre Verteilung von Melanin erscheint das Haar heller/verdünnt, so entsteht aus Braun Silber, aus Schwarz Blau und aus Helleren Hunden Creme/Champagner.

Nicht alle Hunde, bei denen es zu der beschriebenen Verdünnung kommt, erkranken an CDA. Dies passiert dann, wenn durch die gestörte Speicherung und den veränderten Transport der Melanosomen ➡️ „Melanin-Verklumpungen“ entstehen. Diese Verklumpungen führen zur Instabilität der Haare, sie brechen ab und es kommt zu Haarausfall!

Also: die Farbverdünnung (welche Rezessiv „d“ vererbt wird ➡️ sprich beide Elternteile müssen diese Farbvariation vererben) ist nicht gleich CDA/Farbmutantenalopezie. Aber sie ist die Voraussetzung für die Entstehung der Krankheit und auch 2 nicht betroffene Hunde können betroffene Welpen bekommen.

Es gibt leider noch keine adäquaten Studien die belegen, wie viele der Farbverdünnten Hunde wirklich CDA bekommen. Aber es können NUR „aufgehellte“ Hunde diese Krankheit entwickeln, also wieder einmal wird für das optisch Schöne (aus Sicht des Menschen) eine lebenslange und unheilbare Krankheit riskiert.

Beim Dobermann ist die Zucht mit der Farbe Blau Verboten und fällt nach Paragraph 11 Tierschutzgesetz unter das Qualzuchtverbot! Ich frage mich, warum nur bei ihm?

Weshalb zum Beispiel der Weimaraner keine negativen Konsequenzen der Verdünnung hat, ist noch nicht genau geklärt. Vermutlich liegt es daran, dass bei dieser Rasse weitere Gene fehlen, die in Interaktion mit dem Dilution-Gen zu der Farbmutantenalopezie führen.

Wenn wir uns also bewusst und aufgeklärt für einen blauen, silbernen oder champagner farbenen Hund entscheiden, könnte uns nach 6 Monaten eine böse Überraschung erwarten.

Trockene, stumpfe und schuppige Haut, auf die sich sekundäre Infektionen legen. Ein Leben lang Entzündungen und Juckreiz. Ohne Aussicht auf Heilung, nur lebenslange symptomatische Therapie, wie Shampoos für Feuchtigkeit der Haut sind eine Möglichkeit.


So ein Leben wünsche ich niemandem, weder Mensch noch Hund. Selbst wenn das Risiko nur bei 2% lege, wäre es mir zu hoch. In keinem Bereich der Welt würden wir für optische Merkmale derartige „Schäden“ akzeptieren. Würdet ihr für 30.000 Euro ein silbernes Auto fahren, dass ohne wöchentlichen Werkstatt Besuch gar nicht fahren kann?

„Wer schön sein muss, muss leiden.“ – Prof. Dr. Achim Gruber, treffend formuliert!


Das Foto wurde uns netter Weise von @team_titus zur Verfügung gestellt.




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